Was kannst du machen, wenn du Selbstmordgedanken hast?

Selbstmordgedanken können echt überwältigend und lähmend sein. Oft kommen Gefühle wie Verzweiflung, Einsamkeit und der Gedanke, dass das Leben keinen Sinn mehr macht, dazu. Aber es ist wichtig zu wissen: Du bist nicht allein. Es gibt Möglichkeiten, wie du Hilfe finden, dich schützen und auch in den dunkelsten Momenten wieder Hoffnung schöpfen kannst.

Nimm deine Gefühle wahr

Es fängt damit an, dass du dir eingestehst, was du fühlst. Es ist okay, Schmerz, Traurigkeit oder Verzweiflung zu fühlen. Diese Gefühle machen dich nicht schwach oder zu einem Versager. Viele Leute kämpfen irgendwann in ihrem Leben mit Depressionen oder Selbstmordgedanken. Deine Gefühle zuzulassen ist kein Zeichen von Aufgeben, sondern von Mut.

Selbstmordgedanken entstehen oft durch eine Kombination von Faktoren wie Depressionen, Verlust, Traumata oder Gefühle der Isolation. Denk daran, dass diese Gedanken ein Symptom eines Problems sind, das gelöst werden kann, und nicht die Wahrheit über deinen Wert oder deine Zukunft.

Hol dir sofort Hilfe

Über deine Gefühle zu reden, kann echt eine große Erleichterung sein. Es gibt Leute, die dir zuhören und dich unterstützen. Der erste Schritt kann schwer sein, aber du musst ihn nicht alleine machen.

Sprich mit einer Person deines Vertrauens: Fang mit jemandem an, dem du vertraust, zum Beispiel einem Freund, einem Familienmitglied oder einem Mentor. Du musst nicht alles auf einmal erklären; schon wenn du einen kleinen Teil deiner Gefühle mitteilst, kann das eine große Last von deinen Schultern nehmen.

Professionelle Hilfe: Wende dich an Organisationen wie 113 Suicide Prevention. Die sind rund um die Uhr per Telefon oder Chat erreichbar. Ihre professionellen Betreuer hören dir ohne Vorurteile zu und bieten dir Unterstützung und Hilfsmittel, um weiterzukommen.

Geh zu deinem Hausarzt: Depressionen und Selbstmordgedanken hängen oft mit einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn zusammen. Ein Hausarzt kann dir bei der Diagnose helfen und dich an die richtige Stelle verweisen, z. B. zu einer Therapie oder zu Medikamenten.

Mach dir einen Sicherheitsplan

Wenn du mit Selbstmordgedanken kämpfst, kann ein Signalplan dir helfen, in schwierigen Zeiten Struktur und Hoffnung zu finden. Ein Sicherheitsplan kann Folgendes beinhalten:

Notrufnummern: Schreib die Telefonnummern von Leuten oder Hotlines auf, die du in einer Krise anrufen kannst.

Auslöser und Lösungen: Finde heraus, welche Situationen oder Gefühle deine Gedanken verschlimmern, und überleg dir gesunde Wege, damit umzugehen.

Sichere Umgebung: Stell sicher, dass deine unmittelbare Umgebung frei von Substanzen ist, die dir schaden können. Bitte gegebenenfalls jemanden um Hilfe.

Setz dir kleine Ziele

Wenn dir das Leben zu viel wird, kann es helfen, sich kleine, erreichbare Ziele zu setzen. Das können einfache Sachen sein, wie einen Spaziergang machen, einen Freund anrufen oder was zu essen kochen. Kleine Schritte können dir das Gefühl geben, die Kontrolle zu haben und voranzukommen, egal wie klein sie auch sein mögen.

Isoliere dich nicht

Eines der Symptome einer Depression ist die Tendenz, sich zurückzuziehen. Auch wenn das wie eine natürliche Reaktion wirkt, kann es deine Gefühle von Einsamkeit und Verzweiflung noch verstärken. Versuch, mit anderen in Kontakt zu bleiben, auch wenn es dir schwerfällt. Soziale Kontakte sind ein starkes Mittel gegen Depressionen.

Hoffnung bewahren

Das Wichtigste ist, die Hoffnung nicht aufzugeben, auch wenn es schwer fällt. Viele Leute, die mal mit Selbstmordgedanken zu kämpfen hatten, finden irgendwann einen Weg, sich zu erholen und ein erfülltes Leben aufzubauen. Deine Situation ist nicht für immer so, und mit Hilfe kannst du diese schwere Zeit überstehen.

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Haben Sie manchmal das Gefühl, das Leben sei nicht mehr lebenswert? Teilen Sie uns Ihre Geschichte mit, wir würden sie gerne hören.